Grusel, grusel . . .
Bartholomaeus
VL - Underground
Der gruseligste Geist von Friedenau
Geisterstunde auf Friedenau
Der gruseligste Geist von Friedenau
*** NEWS *** NEWS *** NEWS ***

Bad News: Schloss Friedenau wurde zum 1.6.2002 an einen spleenigen japanischen Milliardär verkauft, der plant, das gesamte Schloss mitsamt des Schlossparks und Familienfriedhof zu zerlegen und in Japan neu aufzubauen. Bartholomaeus wurde von ihm vor die Wahl gestellt: Entweder, er liesse sich mit zerlegen und exportieren, oder er sucht sich alsbald eine neue Bleibe.

Was für eine Schmach für unseren altehrwürdigen Geist. Bartholomaeus hat sich wirklich mit Händen, Füssen und Ketten gegen den neuen Schlossherren gewehrt, aber es nützte alles nichts, der neureiche Japaner liess sich nicht wirklich beeindrucken. Er ignorierte den braven Geist einfach mit den Worten: It´s only a trick - from Sony !

So musste sich Barthl eine neue Bleibe suchen - und nach langer Überlegung erinnerte er sich, dass neben Henning, auf den Barthl wegen des Schlossverkaufes verständlicher Weise einen ziemlichen Groll hat, die Familie von Beyenbach ja die letzten verbleibenden in seiner Heimat lebenden - wenn auch nur sehr entfernten - Verwandten sind. Deswegen hat Barthl sein Köfferchen gepackt und ist umgezogen. Nach Gut Schonberg. Näheres dazu finden Sie, liebe/r LeserIn, in der neuen Rubrik "Gut Schönberg" auf dieser Seite.

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Bartholomaeus von Anstetten gibt sich die Ehre

Durch den Schlosspark von Friedenau weht ein eisiger Wind. Seichte Nebel umwabern gespenstisch die Gemäuer. Unmutig ertönen die krächzenden Rufe dreier schwarzer Raben, die in vorwurfsvollem Fluge das Schloss umkreisen. Garstig schimmert die Mondsichel über dem dumpfen Pferdestall und die alte Turmuhr schlägt gequält zum zwölften Male . . . 

. . . und plötzlich wird es still :

Geisterstunde !

Bartholomaeus gibt sich die Ehre
Christoph, Bartholomaeus, Henning
(v. l.n.r.)

Der vorhin noch so hell scheinende Mond verdunkelt sich zu einem bleichen Trugbild, vorwurfsvoll winselnd verkriecht sich Christophs treuer Wachhund in seinem Körbchen, Tildas alte schwarze Katze versteckt sich schicksalsergeben unter dem Kachelofen in der Gesindestube. 

Kurz darauf ereignen sich seltsame Dinge auf dem Schloss Friedenau: Hier ahnen wir den Schatten eines klapperigen kettenrasselnden Gerippes, sich vorahnungsvoll an der Tür zum Arbeitszimmer abzeichnend. Dort sehen wir im milchigen Gewande einen Lufthauch durch das Treppenhaus huschen, und von den Bildern der seeligen Vorfahren richten sich feuerrote Augen erwartungsvoll auf Christoph von Anstetten, unseren etwas verschlafen dreinblickenden Grafen, der im Nachthemd mit einer Kerze in seiner zitternden Hand die aufgeschreckten Schlossbewohner zu beruhigen versucht.

Doch dann erscheint quasi aus dem Nichts der gruselige Geist Bartholomaeus auf dem Schlosshof und lässt seinen furchtbaren Schlachtruf ertönen:

HUUUUIIIIIIBUUUU !

Nun kommt leicht schimmernd aus der Suppe - im weissen Brautkleid, mit blondem Haupthaar und in schwarzen Schuhen - von der Figur her ´ne dufte Puppe . . .  manchmal denkt Christoph, bin ich reichlich duuun . . .

Sie flüstert : "Du bist hier der einzige Lichtblick, Barthl" und er flüstert : "Gibst Du Dich mir zum Geschenk" Lüstern entschleiert sie ihren Totenschädel . . . und aufreizend klappert ihr Hüftgelenk . . .

UUUUUAAAAAAAAAA !

Und beide verschwinden genau so schnell durch die Schlossmauern, wie sie erschienen sind. Doch dann erschallt aus dem Arbeitszimmer ein gellender Schrei des Todes, der sogar dem eiligst herbeigehechelten Bodyguard Mark das Blut in den Adern gefrieren lässt ... doch mit dem ersten Glockenschlag des neuen Tages findet das grauselige Treiben ein jähes und erlösendes Ende, vorerst jedenfalls !

So geht es schon seit vielen hundert Jahren, und es ist bisher noch keinem je gelungen, diesem grauenvollen Spuk ein Ende zu bereiten. Bartholomaeus treibt immer noch sein Unwesen und ein altes Glasfenster über der Gruft in der Schlosskappelle mit dem Sinnspruch :

"Wenn eine blonde Maid entringt
einen Kuss dem Mund der Sünd´
Die Jungfrau ihre Tränen gibt,
für Barthl´mae, ihn innig liebt,
erblüht der kahle Mandelbaum im Morgengrau
und es kehrt Ruhe ein auf Friedenau !"

lässt auch fremde Besucher schauernd erahnen, dass es hier auf Friedenau nicht immer nur mit rechten Dingen zugeht, auch wenn in "Verbotene Liebe" nicht darüber geREDET wird . . .
 


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Erstellt am 24.August 1999
Update 10. Juni 2001

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