ACHTUNG ! WARNUNG : Der dahiero
nunselbst folgende Beitrag ist nichts für schwache Nerven. Er soll
auch keinem konstruktiven Dialog dienen, sondern ist vielmehr gruselig
und gemein, bedrohend und profan, schwermütig und gleichgültig.
Genau wie VL, und wie immer passend zum schwarzen Hintergrund von dieser
Seite . . .
Schwer lasten die Nebel auf Schloss
Friedenau. Matt schimmert die Mondsichel über dem Ostflügel,
während unter dem Burgverlies runzlige Kröten langsam aber unruhig
umherkriechen. Sterne suchen wir heute am Vorabendhimmel vergeblich. Zehn
schwarze Raben umkreisen seit 17.55 Uhr das ehrwürdige Gemäuer
in dunkler Ahnung der verbotenen Ereignisse, die sich für die heutige
Nacht ankündigen.
Immer neue elegante schwarze
Limousinen mit und ohne Stern erscheinen, nehmen den Weg über die
Zugbrücke in den Schlosshof und entladen ihre uns wohlbekannte - heute
ausschließlich in gedeckten Farben gekleidete - nur allzu menschliche
Fracht: Wir sehen wie Arno, Erika, Nina, Phil + Steffi, Nick, Milli + Christian,
Daniel mit Ramona und Natascha, Charly + Peter und alle die anderen durch
Christoph und Henning mit einem kurzen aber bestimmten Händedruck
begrüsst werden und sofort von den Damen des Hauses, Carolin, Kathi
und Isabella, ein Glas des besten gräflichen Schampus´ kredenzt
bekommen. Sogar Ulli & Tom haben erkannt, dass heute das Erscheinen
für jede/n gute VL-lerIn Pflicht ist und deswegen den allvorabendlichen
Austausch von Körperflüssigkeiten vor brennenden Kaminen vertagt.
Zum Schluss wurde sogar noch Mark per Handy eiligst hierher beordert ...
Der Schrei eines Käuzchens
lässt uns derweil das Blut in den Adern gefrieren, trotzdem - liebe
LeserInnen - sollten wir es uns nicht nehmen lassen, mit den anderen bekannten
Gesichtern jetzt das Schloss zu betreten um uns über die allseits
bekannte Treppe in den heiligsten Saal zu begeben: In die Ahnengalerie
! Denn dort wird heute zur Mitternacht eines der grausigsten und unheimlichsten
Ereignisse stattfinden, das uns diese unsere Soap bescheren kann:
Der
verbotene
TOTENTANZ
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Doch wollen wir die Zeit, die
uns noch bleibt, nutzen und uns - während Christiane fleissig einige
Vorbereitungen trifft, wobei sie neben kleinen Leckereien und grösseren
Mengen Wermut auch noch Riechsalz und Herztabletten auf dem eiligst herbeigeschafften
Buffet anrichtet - einmal in der Galerie umsehen: Überall hängen
die Bilder derer von Anstetten: Weltoffenheit, Reichtum, Grösse, Glanz
und Güte sprechen aus den Gesichtern der Ahnenbilder, wobei die Legende
berichtet, dass der Urahn Johann Isidor Anstetten als Hofschneider wegen
der hohen Qualität der von ihm hergestellten Damenmoden - Collection
"Ligne Johann" und der Erfindung des ersten Kettenhemd - BH´s dereinst
von Karl dem Grossen höchstselbst geadelt und ihm Friedenau zum Lehen
gegeben wurde, sodass sich die von Anstettens seitdem mit der Verarbeitung
von Textilien ein gewaltiges Vermögen erwirtschaften konnten.
Sogar von Christoph und Henning
sind hier schon die Gemälde zu betrachten. Auch das Bild des geheimnisvollsten
Grafen, Bartholomaeus v.A., wurde inzwischen wieder an seinen angestammten
Platz gebracht, und selbstverständlich kann nur diese ehrwürdige
Ahnengalerie (und nicht das No Limits oder die Brandner - Sander Kommune)
als Location dem Anlass des folgenden Geschehens einigermassen gerecht
werden. Inzwischen haben sich alle Gäste hier eingefunden und das
Gesäusel der Gespräche wird langsam leiser und gedämpfter,
bis es gänzlich verstummt.
Über den Friedhof von Friedenau
weht derweil ein eisiger Wind. Wir hören die Äste der alten Bäume
knacken und ein Pferd ängstlich wimmern. Das Zirpen der urtümlichen
Grillen und das Klagen der Frösche bleibt uns quasi im Halse stecken.
Doch plötzlich wird es still. Die senile Turmuhr von Friedenau schlägt
zum zwölften Male. Da öffnen sich auch schon die Gräber:
Gespenstisch steigen bleiche Gerippe heraus, die sich neben den Grabsteinen
sammeln, um dann im klappernden Gleichschritt zielstrebig in Richtung Schloss
zu marschieren.
Totenstille herrscht in der Friedenau´schen
Ahnengalerie, als im wabernden Flackerlicht der Kerzen die Gruppe der von
der Storyline brutal Gemeuchelten hereintritt:
Allen voran die sterblichen Überreste
von Fritz Konrad, dem ersten VL - Mordopfer, gefolgt von Ben von Anstetten,
Rajan Rai, Leonhard, Cleo Winter, Karsten Beul und Ramon Santos.
Dann erscheinen mit verblichenen
Gesichtszügen die unselig Verunglückten: Erna Prozeski, Walter
Prozeski und Tilman Fritzsche.
Als nächstes treten die
entmenschten Hüllen derjenigen herein, die von VL lieblos verstorben
wurden: Iris Brandner, Max Orbis, Fiona Beckmann.
Wir sehen, dass die Gesichter
der noch Lebenden zusehends an Farbe verlieren, als sich nun auch noch
die schillernden Trugbilder der auf ewig Verschollenen unter die physisch
und metaphysisch Anwesenden mischen: Julia von Anstetten, Tim Sander, Tanja,
Dennis Krüger, Ed Lauenstein, Gero von Sterneck.
Zum Schluss finden sich mit anklagendem
Blick die schreienden Schatten der Kinder ein, die nicht geboren werden
durften: Annas Baby, Tanjas Babyimitat, Elas Baby, Cleos Baby, Millis Baby.
Schon bald geben sich die Anwesenden
in einem grossen Kreis die Hände bzw. das, was von den vielen einstmals
so schönen Händen übriggeblieben ist. Feuerrot richten sich
derweil die Augen der Ahnenbilder auf das Geschehen und die Urgrossmutter
von Christiane, die angeblich ein Verhältnis mit einem der Grafen
hatte, steigt aus einem Bild, um für das leibliche Wohl der anwesenden
Untoten zu sorgen. Doch nun erlöscht auch das letzte Licht und es
gibt einen lauten zischenden Knall: Bartholomaeus von Anstetten, der gruselige
GEIST von Friedenau, taucht - im Gewande eines Totengräbers - mit
einer Sense und Drehbuch in der Rechten und einer Sanduhr in der Linken,
unversehens aus dem Nichts auf und stellt sich in die Mitte des Kreises,
um den Höhepunkt des Abends einzuläuten: Der eigentliche Totentanz
kann beginnen !
Sieben Mal, erst schwach, dann
immer kräftiger, vernehmen wir ein Klopfen an der grossen Tür
des Saales. Mit schweren Schritten bahnt sich Bartholomaeus den schier
endlos erscheinenden Weg zur Tür, um dem letzten und wichtigsten Gast
dieser grausamen Stunde Einlass zu gewähren, und als er die unter
der Last der erwartungsvollen Blicke quietschende und knarrende Tür
öffnet, und wir gerade die leblose Gestalt erahnen können, die
im Begriff ist, den Saal zu betreten, hören wir auch schon Kathi mit
einem gellenden HEEEIIIIIIINNNNNOOOOOOO - Schrei ohnmächtig zu Boden
sinken. Natürlich begibt sich Carolin sofort zu Kathi und fragt sie,
ob sie nicht doch lieber was essen möchte, vielleicht.
Langsam und mit aufrechtem Blick
schreitet Heinos schaurige Gestalt, noch übersät von den Narben
des Absturzes, die ihn zwar nicht sofort töten konnten, aber ihm die
letzte Kraft nahmen, sich gegen die Storyline zu wehren - geleitet vom
Schlossgeist - in die Mitte des Kreises und blickt den Lebendigen und denen,
die sich dafür halten, lange und tief in die vor Angst weit aufgerissenen
Augen und spricht : "Was erschricket Ihr vor mir ? Was ich BIN, das WERDET
Ihr ! Und was Ihr SEID, bin ich GEWESEN ... - die Wege der Storyline sind
eben unaufhaltsam und unergründlich !"
Und damit wird Heino nach einer
angemessenen Trauerzeit von allen Anwesenden in die endlose Reihe der VL
- Märtyrer aufgenommen !
Doch diese kleine gruselige Geschichte
soll ja - im Gegensatz zu den meisten Geschichten dieser unserer geliebten
vorabendlichen Soap - ein versöhnliches Ende haben. Deswegen bemerkt
Bartholomaeus jetzt: "Wir wollen doch hier und heute Heinos Eintritt in
die Unterwelt feiern, wenn die StorylinerInnen schon keinen Leichenschmaus
zustande gebracht haben, so wollen wir uns doch wenigstens jetzt ´was
gönnen ! Also: Das Buffet ist eröffnet ... und ... etwas Musik
fehlt hier ! Christiane - würden sie bitte ´mal ´ne Platte
auflegen ? Wie wärs mit der Rocky Horror Picture - Musik ?"
"Aber gern, Herr Geist" ...
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